
Ein Ochsenkarren kommt uns durch das Tor der Santheati Baram Pagoda entgegen, als wir die klapprigen Fahrräder die staubigen Sanddünen hochschieben. Auf der kleinen, malerischen Insel Koh Trong bei Kratie, mitten auf dem Mekong, steht die Zeit seit vielen Jahren still. Staubige Feldwege statt gepflasterten Straßen, Holzhäuser auf Stelzen statt Betonbunkern, Ochsenkarren statt Autos. Eine Reise in die Vergangenheit. Die Menschen hier leben von Fischfang und Landwirtschaft. Felder werden von der ganzen Familie bestellt. Eine friedliche Ruhe liegt in der Luft. Kinder spielen auf einem abgestellten Holzkarren und strahlen uns freudig an. Liebevoll füttert eine Frau ein kleines Kälbchen mit der Flasche. Hinter einem Hügel erreichen wir am Westufer das „Floating Village”, ein kleines schwimmendes vietnamesisches Dorf mitten im Mekong.

Wir watten über die Dünen und beobachten ein paar Fischer, die ihre Boote in Stand halten. Ausländer dürfen kein Land kaufen. Die Fischer hier wären ohnehin zu arm, um ein eigenes Grundstück zu finanzieren. So leben sie in ihren Hausbooten als Nomaden direkt auf dem Fluss. Hinten spielen kleine Jungs Fußball. Geräusche werden vom Sand geschluckt. Durch das Wegbleiben eines gewohnten Lärmpegels und der staubige Schleier, der in der Luft liegt, wirkt alles fast schon unwirklich, wie in einem Traum. Zwischen Bananenstauden, Bambus-Büschen und Pomelobäumen führt der Weg weiter an Heuschobern vorbei zu einem riesigen Sandstrand am Mekong. Als die Sonne den Himmel rot färbt und als gleißender Feuerball hinter dem Fluss versinkt, hoffen wir insgeheim, dass die letzte Fähre heute ausfällt.










